Nachdem ich das zweite Süd Kungsleden Tor durchschritten habe, ging es gut voran. Bis ich mich entschied, nicht über eine Brücke zu gehen, sondern einen schönen Weg am anderem Ufer entlang. Nach meiner Planung, sollte man den Fluss erst etwas später Überqueren. Daraus wurde nicht. Die Brücke kam nicht und aus dem Weg wurde ein Trampelpfad, dann ein Tierpfad, bis es keinen Weg mehr gab. Umkehren und die erste Brücke nehmen wäre die kluge Wahl gewesen, aber wir sind ja nicht klug. Also wird sich durch Unterholz geschlagen. Über Baumstämme Fluss Abzweige überquert. Geröllfelder bestiegen. Am Fluss an Felsen entlang geklettert. Durch Moor Abschnitte gestampft. Habe ich schon erwähnt das es Bärengebiet ist? Leider keinen gesehen. Pures Abenteuer. Aber man musste sich sehr konzentrieren, damit man in kein Loch tritt oder sonst wo sich verletzt. Es war anstrengend und nach 9 Km erreichte ich die Hütte, die auf meine Seite des Flusses lagt, mit der nächsten Brücke zur anderen Seite. Ich bin wieder auf dem Weg.
In der Hütte hatte ich außergewöhnliche Gäste. Eine blinde und ihre Führerin. Sie befinden sich am vorletzten Abend ihrer 10 tägigen Wanderung. Meinen Respekt haben die sich verdient. Solche Wege blind zu bewältigen, dazu gehört schon was.
Sie leidet tierisch unter Achilles Fersen Probleme. Ein Problem was mir auch sehr bekannt ist, trotzdem beißt Sie sich durch. Ihre Führerin arbeitet halb Jahres als Krankenschwester, die andere Hälfte des Jahres reist Sie durch die Welt. Bevor Corona Ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht hat, wollte Sie 2 Jahre lang von der Türkei zurück nach Schweden mit ein Kajak fahren. Ihr Kajak ist immer noch in der Türkei. Jetzt hat Sie sich aber 8 Schlittenhund und ein Haus angeschafft. Zum Abschluss habe ich noch 2 Portionen selbst getrocknetes essen für die nächsten Tage bekommen.
